Angeln an Silvester
Das erste Mal sollte Silvester angelnd überbrückt werden. Das Revier war schnell klar. Durch seinen Salzgehalt ist der Bodden relativ eissicher und der milde Winter 2013 tat sein Restliches. Eine 100%ige Sicherheit war zwar nicht gegeben, aber das Risiko nahmen wir in Kauf. Das geräumige Ferienhaus in Schaprode wurde somit für eine Woche über den Jahreswechsel das zu Hause für drei Paare. Für die Frauen stand Erholung; für die Männer angeln und Fisch im Vordergrund. Der Hafenort Schaprode eignet sich besonders gut als Ausgangsbasis. Zum Einen besteht eine große Auswahl an Ferienhäusern und zum Anderen lässt die zentrale Lage im Bodden alle Möglichkeiten offen die verschiedenen Boddenabschnitte zu beangeln. Nicht zuletzt die gastronomischen Möglichkeiten der ortsansässigen Restaurants ließen die Wahl auf Schaprode fallen :-)
Guiding bei Guido
Matthias konnte erst einen Tag später mit seinem Boot in Schaprode anreisen. Die Zeit sollte aber auch nicht ungenutzt bleiben und so rief ich einen Tag vor Anreise bei Guido Jubelt an und erkundigte mich nach den Bedingungen sowie der Möglichkeit einen Platz auf dem Guidingboot für eine Wurftour auf Hecht zu bekommen. Guido ist langjähriger Guide auf Rügen und zählt zu einer sehr verträglichen und angenehmen Art von Angelguides; das muss wohl an der sympathischen bremischen Art liegen, der auch wir uns verpflichtet fühlen. Am Telefon teilte Guido mit, dass die Fänge immer mal schwankten. Die Fische ließen sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet einschränken und mussten eingesammelt werden. Fest stand, dass die Hechte nicht im Tiefen (z.B. Rassower Strom) anzutreffen waren, sondern sich in Bereichen zwischen 1,5 und 3m aufhielten. Gute Fische waren aber jederzeit möglich. So teilte mir Guido mit, dass eine Tour stattfinden wird und auch ein Platz frei wäre --> GEBUCHT!
Am Morgen auf dem Steg in Schaprode: Für den heutigen Tag sollte es zu dritt aufs Wasser gehen. Guide Christian und Wahlspanier Bruno waren ebenfalls hochmotiviert. Etwas kurzfristig musste Christian seinem Gast Bruno noch die Boddenlizenz besorgen, aber das war für den Ur-Einwohner Rügens kein Problem. Ich erwartete, dass Christian zunächst den nahgelegenen Schaproder Bodden ansteuern würde. Das stellte sich aber als falsch heraus. Wir fuhren mit dem 50PS Boot direkt Richtung Breetzer Bodden. Hier sollten Tiefen, wie von Guido angekündigt, zwischen 1,5 und 3m das Ziel sein. Dort angekommen beharkten wir driftend die Wasserflächen. Bruno, der in seiner Heimat Spanien erfolgreich auf Waller angelt, tat sich zunächst etwas schwer: "So viele Würfe für so kleine Fische - in Spanien hätten wir unsere Welse jetzt schon gehabt und würden wieder in der Finca sein!" Diese Kritik war aber mit einem Augenzwinkern zu sehen und man merkte Bruno schnell an, dass auch die winterliche Boddenangelei seinen Reiz ausübt. Der restliche Tag ist schnell erzählt: In den genannten Bereichen fingen wir 12 Hechte, von denen der größte mit 90cm auf Brunos Konto ging und damit sogar Fisch der Woche wurde (siehe Website Angelservice Jubelt --> Fisch der Woche - letzte Dezemberwoche 2013). Insgesamt also ein erfolgreicher Tag. Auch ich war mit dem größten Fisch, einem schlanken 85er, zufrieden. Als Köder erwiesen sich Shaker in 16cm; 23cm Fox Pro Shads und in den aktiven Beissphasen sogar Hardbaits wie der SG 4PLAY und Phantom Jerks als fängig.
Kurze Beissphasen und Ausdauerangeln
Basierend auf den Erfahrungen bei Angelservice Jubelt wollten wir mit eingetroffenem Boot in die nächsten Tage starten. Ein kurzer erfolgloser Versuch im Schaproder Bodden genügte, um auf die
Strategie der Guides zu wechseln. Somit ging es in den Breetzer Bodden zu den bereits genannten Flachwasserzonen. Obwohl wir wussten, dass wir eigentlich auf den richtigen Spots waren, war das
Angeln zunächst sehr zäh. Mittelstarke Hechte zwischen 65cm und 75cm erbarmten sich dennoch. Eine klare Köderführung und Köderwahl zeichnete sich hierbei nicht ab. Matthias fische ausschließlich
große Köder; ich hingegen zwischen 16cm und 23cm Gummifische. Wichtig waren die letzten Stunden des Angeltages. Ab ca. 15:30 Uhr mehrten sich die Kontakte und nun musste man sich konzentrieren,
da hier gute Chancen bestanden. Waren die Fische aktiv, konnte man ruhig lange Bahnen vom Flachen ins Tiefe driften; die Kontakte kamen konstant. Am Ende des Tages standen neun Fische auf dem
Counter.
Unterstützung von Phil an Neujahr
Die Silvesternacht konnte man gut in Schaprode verbringen. Am 01.01.2014 haben wir natürlich etwas verspätet begonnen zu angeln. Die Ausbeute war entsprechend nicht riesig. Ein schöner 85er
knallte aber derart auf den 30er Real Eel, dass ich rückwarts beim Anschlagen in das Boot fiel. Das Verhalten der Fische war wie am Tag zuvor. Am Abend des 01. Januar verstärkte Phil die Truppe
und seine Euphorie und Angelwille brachten neue Motivation in die Runde. Im Gegensatz zu den anderen Touren konnte Phil auch schnell seine ersten beiden Pikies überlisten. Normalerweise ist der
erste Fisch eine große Hürde für Ihn, was zu entsprechendem Spott und Bemerkungen auf dem Boot führt.
Aber das Angeln war dennoch nicht einfach. Die Beissphasen waren wie die Tage zuvor kurz und in der Dämmerung. Die Eels brachten gute Bisse, aber auch Gummifische wie der 23er Kopyto waren an Phil`s Rute erfolgreich. Die anfängliche Euphorie von Phil wich angesichts der ausbleibenden Großfische wachsender Ernüchterung. Vermehrt war sein Standardsatz zu hören, welcher hier als Zitat erwähnt werden soll:
Phil: "Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht... wir machen ja auch nichts falsch..."
Fisch am 03. Januar
Die Ergebnisse im Breetzer waren konstant, wir waren aber auch nicht voll zufrieden. Am Steg hörten wir von den anderen Bootsbesatzungen nun aber auch nicht andere Ergebnisse, sodass wir die alte
Stelle weiter bearbeiten wollten. Ein großer Trupp von Booten brach an diesem Tag zum Kubitzer Bodden auf und wir waren gespannt was diese Expedition bringen würde. Wir konzentrierten uns aber
wie gesagt auf den Bereich im Breetzer Bodden. Und an diesem Tag sollte es endlich gute Fische geben. Die Frequenz der Bisse war an diesem Tag durchschnittlich. Mit einem 94er Hecht, der Boatside
Matthias´40cm Real Eel attackierte und auch gelandet werden konnte, sowie einem 98cm Hecht auf einen herings-blauen 23cm Fox Shad waren wir aber durchaus sehr zufrieden!
Im Kubitzer knallt`s!
Gut gestimmt traten wir den Rückweg in den Hafen von Schaprode an. Dort angekommen sprachen wir mit den Rückkehrern aus dem Kubitzer Bodden und was wir hörten wollten wir zunächst nicht glauben:
Auf einem Boot wurden knapp 100 Hechte gefangen; davon drei metrige! Ein zweites Boot konnte "nur" 72 Hechte fangen. Schockiert und beeindruckt von dieser Meldung wussten wir nun erst einmal gar nicht was wir mit dem letzten Tag anfangen sollten... wieder in den Breetzer oder die lange Fahrt in den Kubitzer auf sich nehmen?
Letzter Tag am Kubitzer
Am Vorabend wurde in der Ferienwohnung heiß diskutiert. Sollten wir in den Kubitzer oder den Breetzer? Wir schrieben Guides und Bekannte per Whats APP an und es wurden die diversen Rügen-Angel-Reiseführer mit zugehörigem Kartenmaterial gewälzt. Der Breetzer brachte Konstanz und zuletzt auch gute Fische raus. Der Ausblick am letzten Tag richtig Stückzahlen zu machen und sich zu den guten Fischen durchangeln zu können war aber einfach zu verlockend. Eigentlich hätten wir noch Benzin aus der Tankstelle in Bergen beschaffen müssen, da die Anfahrt zum Kubitzer sehr lang ist. Es war aber schon später Abend und laut den Berechnungen von Matthias "müsste der Sprit knapp reichen".
So kam es, dass wir bei sportlichem Wellengang (ich saß im Bug des Bootes und wurde ordentlich von den Wellen verdroschen) nach langer Fahrt den Kubitzer Bodden erreichten. Die Meldungen des Vortages sorgten dafür, dass sich eine ganze Armada von Booten Richtung Süden durch die Wellen schraubte. Gerne hätten wir nun von einer Fangorgie berichtet; dem war aber nicht so! Am Morgen erfolgten einige Anfasser und zwei Hechte sowie ein schöner mitdreißiger Barsch konnten verhaftet werden. Ein schöner ü80 Nachläufer auf Phils geworfene Grandma machte Hoffnung. Im weiteren Verlauf des Tages nahm die Bissfrequenz aber immer weiter ab und es machte sich Unruhe auf den Booten um uns breit. Am Nachmittag waren wir, neben einem Tracker-Boot mit schwedischer Besatzung, nahezu allein in dem Gebiet unterwegs. Team Bodden Angeln schien bessere Spots entdeckt und untereinander ausgetauscht zu haben. So kam es, dass wir nur noch einen weiteren Hecht an diesem Tag fingen. SO IST DAS NUNMAL BEIM ANGELN.
Insgesamt konnten wir von einem gelungenen Urlaub sprechen. Wir hatten konstante Ergebnisse, keine Schneidertage und eine schöne Silvesternacht. Der Spaß kam auf dem Boot natürlich auch nicht zu kurz. Im Video-Zusammen-Schnitt seht ihr unter anderem wie ich zum 100. Mal auf den "Ruten-Anstupser" reinfalle und denke der "ENDGEGNER" ist am anderen Ende der Schnur :-)
Kommentar schreiben
Floretta Levens (Donnerstag, 02 Februar 2017 17:53)
I've been exploring for a bit for any high-quality articles or blog posts in this kind of area . Exploring in Yahoo I eventually stumbled upon this site. Reading this info So i am satisfied to express that I've an incredibly just right uncanny feeling I found out just what I needed. I most indisputably will make certain to do not omit this website and give it a glance regularly.